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Denkmalschutz

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Dombauvereine sowie die NRW-Stiftung setzen sich dafür ein, historische Bauwerke und wertvolle Kulturgüter zu erhalten. Allein in NRW sind das jedes Jahr rund 5.000 Bauwerke, die vor dem Zerfall gerettet werden. Die Chance ist also hoch, dass sich auch in Ihrer Nähe ein Schloss, eine Brücke oder ein Karussell findet, das mithilfe von Lotteriegeldern saniert wurde.

Sanierung durch Engagement und Spenden

12.11.2020

In Senden legen Handwerker, Laien und Künstler Hand an

Schloss Senden hat schon so einiges erlebt: kriegerische Fehden, Belagerung, Wiederaufbauten, Besitzerwechsel, die Nutzung als Internat und Hotel. An der Stelle, wo im Mittelalter ein Rittergut stand, errichtete im 15. Jahrhundert die Familie Droste zu Senden das heute noch stehende Haupthaus.

Alte Mauern, die viel gehört und gesehen haben. Und die es unbedingt zu schützen gilt, wie die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins Schloss Senden verabredeten, als der Besitzer im Jahr 2014 drohte, das Gebäude abreißen zu lassen. 2015 erwarb der Verein dann die Liegenschaft. Und arbeitet sich seither von Gebäudeteil zu Gebäudeteil, von engagiert eingeworbener Fördersumme zu Fördersumme – und mit kleineren und größeren Spenden voran.

Sanierungen mit Spenden und Fördergeldern
Auch mit jahrhundertelanger Historie im Rücken muss die Gegenwart bewältig werden. Wie viele andere auch, hat der Trägerverein des Schlosses unter den Folgen von Corona finanziell zu leiden. „Durch die Absage von Veranstaltungen und Buchungen haben wir etwa 10.000 bis 15.000 Euro verloren“, erklärt Dr. Marina Fleßner, Geschäftsführerin des Schloss Senden e.V. „Das ist für uns eine Menge Geld, gerade, weil wir auf Spenden angewiesen sind.“

Umso zufriedener sind die engagierten Denkmalschützer, dass die Sanierung des Herrenhaus-Giebels vorher noch abgeschlossen werden konnte. Im September 2019 hatten die Arbeiten begonnen. Finanzielle Unterstützung gab es dabei vom Land Nordrhein-Westfalen sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Insgesamt habe die Sanierung rund 300.000 Euro gekostet.

Ausbildung und Mitmachangebote
Schloss Senden ist ein Wasserschloss. Umgeben von einem Wassergraben und einem baumbestandenen ehemaligen Ringwall, steht es auf einer großen Insel. Es ist eins der zahlreichen Wasserschlösser im Münsterland und liegt direkt am Fluss Stever. Seit den Neunzigern stand es leer, 20 Jahre lang. Seit fünf Jahren wird nun geplant und saniert. Das Ziel: die Einrichtung eines Kunst- und Kulturbetriebes sowie eines Tagungs- und Gästehauses.

„Da es sich hier um ein sehr großes Objekt handelt, gibt es immer etwas zu tun“, sagt die Geschäftsführerin. Auf dem Zettel stehen noch Restarbeiten unter anderem am Schornstein, am Turm und am zweiten Herrenhaus sowie innerhalb des Schlosses. „Doch wann wir welche Arbeiten beginnen beziehungsweise zu Ende bringen können, hängt immer von den Fördergeldern ab. Wir als gemeinnütziger Trägerverein können unmöglich die Kosten allein stemmen.“ Nicht nur professionelle Handwerker sind in Senden im Einsatz, sondern auch viele ehrenamtliche Helfer. Diese kümmern sich beispielsweise um Aufräumarbeiten auf dem Schlosshof oder innerhalb des Gebäudes und sind auch für die Pflege des Schlossparks zuständig.

Erfolgreich können Vereine dieser Art nur sein, wenn sie drei Dinge schaffen: Möglichst viele Mitstreiter und Unterstützer in der Umgebung finden, die praktisch und finanziell mit anpacken. Große Fördersummen akquirieren, damit Sanierungen und Restaurierungen finanzierbar werden. Und ein Konzept für die Nutzung entwickeln, das überzeugt: Denn wie lohnt sich das ganze Engagement, wenn weder Einheimische noch Gäste oder die Region davon profitieren? Ein Ort – in diesem Fall das Schloss – muss ein Identifikationspunkt und beliebtes Ziel werden, ein Besichtigungs-, aber auch ein Mitmachort. „Ein Schloss für alle“, lautet der Slogan des Vereins Schloss Senden.

Jugendbauhütte Westfalen
Und so zählen zu den ehrenamtlichen Schloss-Helfern auch Jugendliche, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege bei der Jugendbauhütte Westfalen absolvieren. „Zwei Wochen im Jahr kommen alle FSJler zu uns, um in Seminaren die praktischen Aspekte der Denkmalpflege zu erlernen“, berichtet Martina Fleßner. „Wir bieten ihnen hier ihre eigene Baustelle. Zurzeit übernehmen sie etwa die eigenständige Restaurierung eines alten Gartenhauses aus dem 18. Jahrhundert. Die Jugendlichen können hier direkt tätig werden und an der Entwicklung des Hauses mitarbeiten.“

Doch nicht nur im beruflichen Kontext soll das Schloss künftig Möglichkeiten zum gemeinsamen Tun bieten. „Sobald wir mit den Arbeiten im Innenbereich des Schlosses fertig sind, werden wir sogenannte Schlosswerkstätten anbieten“, sagt die Geschäftsführerin. „Dabei geht es um Textil- und Holzverarbeitung sowie um eine Druck- und Gartenwerkstatt.“ In Seminaren und Workshops werden die Teilnehmer dann alte Handwerkstechniken kennenlernen – so wie sie auch früher am Schloss selbst genutzt wurden.

Aufführungen im Gemüsegarten
Kunst und Kultur finden bereits jetzt ihren Platz. Während der vergangenen Monate gab es zum Beispiel ein Gartenkunst-Projekt am Schloss Senden. „Wir haben einen Teil des Schlossparks reaktiviert, den historischen Nutzgarten“, so die Vereinsvertreterin. Darin eingebunden ist das Künstlerduo Scheibe und Güntzel, das sät und erntet, Aufführungen zeigt, Lesungen hält, und sich auch humorvoll künstlerisch mit Themen wie Artenvielfalt, Klimaschutz und Ressourcenverschwendung beschäftigt.

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Am Wahrzeichen gibt’s immer was zu tun

10.08.2020

Die Bürgerinitiative „Zentral-Dombau-Verein zu Köln“ sammelt seit Generationen Spenden für die Restaurierung des Kölner Doms. So trägt sie mit 60 Prozent einen Großteil der jährlichen Gelder für seine Erhaltung. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Derzeit hat der Dombaumeister schon bis ins Jahr 2070 Restaurierungsarbeiten geplant.

Die Bürgerinitiative „Zentral-Dombau-Verein zu Köln“ (ZDV) sammelt seit Generationen Geld für die Restaurierung und den Erhalt des Kölner Doms. Aber fertig wird er wohl nie.

Mit über sechs Millionen Besuchern im Jahr ist der Kölner Dom die beliebteste Sehenswürdigkeit in Deutschland. Seit 1996 steht er auf der Liste der Unesco-Welterbestätten. Mit seiner Größe, der gotischen Bauform, einer Vielzahl an historischen Fenstern und unterschiedlichen Baumaterialien und natürlich aufgrund seines hohen Alters (Grundsteinlegung 1248) bringt er alle Voraussetzungen dafür mit. Damit dies weiterhin erhalten bleibt, hat die Dombauhütte alle Hände voll zu tun. Große Teile der finanziellen Mittel für ihre Arbeit erhält sie vom Zentral-Dombau-Verein. Dort war Michael H. G. Hoffmann 14 Jahre lang ehrenamtlich als Präsident tätig. Seit über zwei Jahren vertritt er die Bürgerinitiative als Ehrenpräsident. Im Interview berichtet er über seine Arbeit, den Kölner Dom und nie endende Projekte.

Seit wann gibt es den Zentral-Dombau-Verein?
Der Zentral-Dombau-Verein wurde 1842 von Kölner Bürgerinnen und Bürgern gegründet – frei von Herkunft und Konfession. Das Ziel der Bürgerinitiative war die Vollendung der Kathedrale. Dafür wurden zum damaligen Zeitpunkt Spenden gesammelt. Knapp 38 Jahre später war das Ziel erreicht. Seit dem Jahr 1880 geht es um den Erhalt des Wahrzeichens. Dafür wurde zum damaligen Zeitpunkt die Dombauhütte gegründet, die sich bis heute um die Restaurierungs- und Erhaltungsmaßnahmen kümmert und die wir als ZDV mit finanziellen Mitteln unterstützen.

Wie viele Menschen sind für den ZDV im Einsatz?
Eine ganze Menge. Derzeit haben wir 17.800 Mitglieder. Davon zählen 44 zu den Vorständen. An der Spitze steht der Präsident gemeinsam mit dem Ehrenpräsidenten und dem Sekretär. Alle erledigen ihre Aufgaben ehrenamtlich.

Sie waren selbst 14 Jahre lang als Präsident des ZDV tätig. Wie bewerten Sie diese Aufgabe rückwirkend und was zählte zu Ihrem Tätigkeitsfeld?
Es war für mich eine wunderbare Zeit. Ich habe viel Einsatz, Freude und vor allem Arbeit in den „Job“ gesteckt. Es war Teil meines Lebens, eine Erfüllung. Als Präsident habe ich viele Gespräche mit der Dombauhütte geführt, Restaurierungsarbeiten abgesegnet und die finanziellen Mittel dafür herausgegeben. Das ist auch die Hauptaufgabe des ZDV. Denn wir sind das tragende Element, wenn es um den Erhalt des Kölner Doms geht. Ohne uns könnte die Dombauhütte so nicht bestehen.

Warum nicht?
Weil allein der ZDV jährlich 60 Prozent der Gelder für die Erhaltung des Doms trägt. Ohne uns wäre das Ganze in Gefahr, denn die Erhaltungsarbeiten am Dom mit seinen imposanten Türmen betragen jährlich sieben bis acht Millionen Euro. Das kann keine Dombauhütte allein finanzieren.

Da Sie die Türme ansprechen: Wir kennen den Kölner Dom nur mit Baugerüst. Wird es jemals einen Tag geben, an dem die Kathedrale davon befreit wird?
Ich sage es mal so: Wenn der Kölner Dom ohne Gerüst ist, dann geht die Welt unter. Heißt: Fertig wird er nie und somit wird er auch nie ohne Gerüst zu sehen sein. Es ist immer etwas zu tun. Derzeit hat der Dombaumeister schon bis ins Jahr 2070 Restaurierungsarbeiten der Dombauhütte geplant.

Wie können Sie denn zum jetzigen Zeitpunkt schon sehen, was in Zukunft zu tun sein wird?
Der Technik sei Dank. Durch die Nutzung von Spezial-Drohnen, die über den Kölner Dom fliegen, können wir mit Kameras aufzeichnen, wie die Bausubstanz beschaffen ist und so mögliche Schäden an den einzelnen Steinen erkennen. Das ist wirklich sehr spannend. Aus diesem Grund haben wir auch ein Video vom Drohnenflug für unsere Webseite produziert, damit auch Außenstehende sich ein Bild davon machen können.

Schauen wir noch mal auf Ihre Amtszeit als Präsident zurück. Neben den Arbeiten an den Türmen standen sicher auch andere Aufgaben auf Ihrem Zettel, oder?
Natürlich. Und da gibt es auch etwas, auf das ich ganz besonders stolz bin — nämlich auf die Geburtsstunde des Patenschaftsprojekts. Ab 2.500 Euro können Menschen aus aller Welt Patenschaften für einzelne Objekte des Doms übernehmen, die zeitnah restauriert werden müssen. Als Dankeschön erhält jeder Pate eine Urkunde.

Eine neue Patenschaft bedeutet finanzielle Unterstützung für den ZDV und die Dombauhütte. Doch nicht jeder kann auf Anhieb 2.500 Euro spenden. Gibt es andere Möglichkeiten?
Selbstverständlich. Wir sind ja ein Verein und leben unter anderem auch von unseren Mitgliedsbeiträgen. Der Beitrag liegt bei 20 Euro pro Jahr, nach oben gibt es keine Grenze. Wer sich jetzt fragt, ob er wirklich mit 20 Euro dabei helfen kann, den Dom zu erhalten, bekommt ein klares „Ja“ als Antwort.

Gut für NRW!

Wir sagen Danke! Mit rund 40 Prozent des Einsatzes aller Spielteilnehmer unterstützt WestLotto über Abgaben an das Land gemeinnützige Institutionen in NRW. Dazu gehören Verbände und Vereine aus den Bereichen Sport, Kunst und Kultur, Wohlfahrt, Umwelt- und Denkmalschutz – wie der Zentral-Dombau-Verein zu Köln. Während der vergangenen sechs Jahrzehnte sind über WestLotto-Erträge bereits mehr als 28 Milliarden Euro in das Gemeinwohl geflossen, 637 Millionen Euro allein 2019. Jeder Spieler wird bei WestLotto also zum Denkmalschützer, Sozialhelfer oder Sportförderer! Davon profitieren alle in NRW – auch Sie!

Als Baumeister kümmert sich Ralf Meyers um die Erhaltung und Erforschung des Essener Doms.

26.02.2020

Als Baumeister kümmert sich Ralf Meyers um die Erhaltung und Erforschung des Essener Doms. So ist er zum Beispiel verantwortlich für die Verbesserung des Brandschutzes oder die Sanierung der Außenfassade des über 1150 Jahre alten Gebäudes. Wichtig für ihn: Mit der Einbindung aktueller Elemente in seine Arbeit lässt er auch Neuentwicklungen zu.

Mitten auf Essens größter Einkaufsmeile, der Kettwiger Straße, befindet sich von zahlreichen Modeketten umgeben, der Essener Dom. Doch ganz so jung wie seine Nachbarn ist das Bauwerk nicht, denn schließlich blickt das Gebäude auf eine über 1150-jährige Geschichte zurück. Um den Dom sowie die sich anschließende Anbetungskirche instand zu halten, hat Dombaumeister Ralf Meyers einen Zehnjahresplan entworfen. „Darin sind alle Projekte enthalten, die in den nächsten Jahren anstehen“, berichtet er. „Doch dabei bleibt es nicht. Jedes Jahr wird die Liste erneut aktualisiert.“ Dabei handelt es sich vor allem um Erhaltungsmaßnahmen der Kathedrale sowie um Restaurierungs- und Bauarbeiten.

Brandschutz als wichtige Aufgabe
Ganz oben auf der Agenda steht der Brandschutz. „Seit dem Brand in Notre-Dame in Paris ist das derzeit unsere Hauptaufgabe“, erzählt Meyers. „Regelmäßig finden hier mit der Feuerwehr Trockenübungen statt, sodass im Ernstfall sofort reagiert werden kann. Zudem haben wir die historischen Türme mit Sprinkleranlagen ausgestattet.“ In der Vergangenheit zählte beispielsweise die Sanierung der Außenfassade der Anbetungskirche und des Doms sowie die Bodendenkmalpflege zu den Aufgaben. „An der Ausbesserung der beiden Gebäude wurde knapp drei Jahre lang gearbeitet. Unter anderem mussten schadhafte Steine entfernt und neue verarbeitet werden. Zudem konnten wir auch nicht einfach mit den Arbeiten beginnen, ohne das Vorhaben zum Beispiel beim Münsterbauverein vorzustellen.“ Der Münsterbauverein ist eine Stiftung, die die Arbeiten an und im Essener Dom mit finanziellen Mitteln unterstützt. Dafür werden jährlich 190.000 Euro zur Verfügung gestellt. Diese Summe kommt auch durch Gelder zusammen, die von WestLotto erwirtschaftet werden. „Wenn unsere Projekte genehmigt worden sind, müssen unsere Bauvorhaben aber noch durch weitere Instanzen – dazu gehört beispielsweise die Denkmalbehörde. Erst wenn wir von allen Seiten ein „Go“ haben, können wir Handwerker beauftragen und beginnen.“

Moderne Elemente
Meyers schönste Aufgabe seit seinem Amtsantritt war die Erweiterung der Domschatzkammer. „Der Domschatz liegt auf dem Präsentierteller in der Essener Innenstadt. Jeder kann den Eingangsbereich im Vorbeigehen sehen. Deswegen lag mir das besonders am Herzen.“ Es wurden viele Modelle getestet, ehe der reale Umbau vorgenommen wurde. „Nicht nur innen, auch außen hat sich einiges getan. Mir war es wichtig, dass der Vorplatz zur neuen Domschatzkammer passt.“ Und das tut er. Trotz moderner Architektur ist die Historie in und rund um den Dom nicht verloren gegangen. „Mit der Einbindung aktueller Elemente gehen wir mit der Zeit. Es ist wichtig, dass wir Neuentwicklungen zulassen.“

Ein Mann für alles
Seit 1991 kümmert sich Dombaumeister Ralf Meyers um die Erhaltung und Erforschung der Kathedrale. Nach Beendigung seines Architektur-Studiums und zwei Praktika im Bistum Essen konnte er die Stelle übernehmen. „Damit hat sich für mich ein Kindheitstraum erfüllt. Damals wie heute habe ich hier eine spannende und vielseitige Aufgabe übernommen.“ Neben dem Job als Dombaumeister ist Meyers noch Mitarbeiter der Bauabteilung des Bischöflichen Generalvikariats, zuständig zum Beispiel für bischöfliche Schulen und Kindergärten. „Die Arbeit rund um den Dom und die Domschatzkammer übernehme ich auf einer halben Stelle allein. Für den Kölner Dom beispielsweise gibt es eine 90 Mann starke Mannschaft.“ Trotz der Ein-Mann-Position hat sich in den vergangenen Jahren am und im Essener Dom sowie der Anbetungskirche vieles getan. Die Arbeiten sind längst nicht abgeschlossen. Auf den Dombaumeister warten auch in Zukunft spannende Aufgaben.

www.muensterbauverein-essen.de

www.dom-essen.de

Gut für NRW: Jeder WestLotto-Tipper hilft dem Gemeinwohl!

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Zimmer, Küche, Bad, Archiv

11.12.2018

Es klingt schon fast nach einem kleinen Wunder: Aus dem einst zum Abriss gekennzeichneten Haus in den ältesten Mauern Iserlohns ist ein besonderes Schmuckstück mitten im Herzen der Stadt entstanden: das „Haus der kleinen Leute“. Nach der Restauration ist das Haus am Südengraben nun für zwei Jahre das Zuhause von Student Bastian.

Es klingt schon fast nach einem kleinen Wunder: Aus dem einst zum Abriss gekennzeichneten Haus in den ältesten Mauern Iserlohns ist ein besonderes Schmuckstück mitten im Herzen der Stadt entstanden: das „Haus der kleinen Leute“. Nach der Restauration ist das Haus am Südengraben nun für zwei Jahre das Zuhause von Student Bastian Wagner.

Das Gebäude mit 20 Quadratmetern Grund- und einer 36 Quadratmeter kleinen Wohnfläche stand 30 Jahre lang leer. Bis zur Zwangsversteigerung im Jahr 2015, als der verstorbene, ehemalige Vorstandsvorsitzende des Vereins „Iserlohn-denkMal“ Peter Treudt das baufällige Haus kaufte.

Warum? Das Bürgerhaus war und ist baugeschichtlich hochinteressant und aus Sicht von Denkmalpflegern äußert wertvoll. „Zudem hat es eine große Bedeutung für unsere Stadt und die Stadtentwicklung“, berichtet Holger Lüders, erster Vorsitzender des Vereins. „Mit dem Erwerb haben wir uns außerdem für den Denkmalschutz in unserer Heimatstadt engagiert.“ Das Besondere an dem Gebäude: Es ist das älteste bürgerlich erhaltene Haus der Stadt (anno 1712) und steht zwischen der inneren und äußeren Stadtmauer. Aus diesem Grund ist es bei vielen Iserlohnern auch unter „Mauerhaus“ bekannt.

Als neue Eigentümer entwickelte „Iserlohn-denkMal“ dann ein Konzept zur Restaurierung, die Anfang 2016 erst mit eigenen Mitteln und im Sommer des gleichen Jahres dann mit Preis- und Fördergeldern fortgesetzt wurde. Finanziell unterstützt wurde das Projekt unter anderem von der NRW-Stiftung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der „Stiftung Kleines Bürgerhaus“, sowie der Stadt Iserlohn. Die Liste der Ausbesserungsmaßnahmen war lang. Decken und Böden, Fenster, Türen, Wasser-, Elektro-, Sanitäranlagen sowie die Außen- und Innenwände bedurften einer Generalüberholung – Dauer: 36 Monate. Nach dem Ende der Ausbauarbeiten kann auch Student Bastian Wagner endlich einziehen. Er wird im Rahmen seiner dualen Ausbildung bei der AWO für zwei Jahre lang im „Haus der kleinen Leute“ wohnen und den ältesten Mauern der Stadt wieder neues Leben einhauchen. Im Gegenzug soll der junge Mann aus Oberbayern dabei helfen, die Geschichte des Hauses und die soziale Situation der Vorbewohner aufzuarbeiten. „Er hat eine Unterkunft für seine Studien- und Ausbildungszeit in Iserlohn gesucht und wir einen Mieter. So ist daraus eine perfekte Win-win-Situation entstanden.“

Die Sanierungsarbeiten am Südengraben ließen viele Leute aufmerksam werden. „Normalerweise ist es hier eher ruhig und wirkt manchmal etwas ausgestorben. Aber das Projekt hat dann doch den einen oder anderen Anwohner neugierig gemacht. So kamen wir schnell mit der Nachbarschaft ins Gespräch“, berichtet Lüders. „Viele konnten uns bereits Informationen zu vergangenen Mietern, aber auch über das Haus erzählen.“ Zum Beispiel soll ein Zimmer unter dem Dach als Kostgängerkammer gedient haben – und das noch bis in die 60er Jahre hinein. Einige Passanten kannten sogar die letzte Bewohnerin des kleinen Hauses. Sie soll 70 Jahre dort gelebt haben – teilweise sogar mit bis zu sieben Personen gleichzeitig.

Da wird es für den Studenten im Einpersonenhaushalt etwas komfortabler. Wohnen und schlafen wird er in der ersten Etage des Gebäudes. Eine kleine Küche sowie ein Bad befinden sich im Erdgeschoss. Ebenso ein kleiner Dokumentationsraum. „Hier sammeln wir alles, was wir zur Geschichte des Gebäudes und seiner Bewohner erforschen konnten“, so Lüders. „Es soll ein wachsendes Archiv werden, zu dem auch die Öffentlichkeit Zutritt haben wird.“ Diesen Zutritt gibt es dann im Zusammenhang mit einer Städteführung. Geplant sind zunächst zehn Termine – die natürlich auch mit dem Mieter abgestimmt werden müssen.

Bei der Restaurierung wurden ebenfalls Baudetails wie Reste der alten Stadtmauer oder Putzflächen freigelegt, die für Besucher nun auch zugänglich sind.

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Vereinte Kraft voraus!

11.12.2018

Die schwere, eiserne Tür der alten Halle lässt sich nur mit viel Kraft öffnen. Kaum eingetreten, schallt einem auch schon der Baustellenlärm entgegen. „Dienstags und donnerstags ist hier immer viel los“, ruft Martin Menke. Er wirkt stolz, während er sich in der sichtbar renovierten Alten Dreherei umschaut. Und das darf er auch sein.

Trübes Herbstwetter herrscht heute in Mülheim und hüllt das Gebäude in müde Stille. Die schwere, eiserne Eingangstür der alten Halle lässt sich nur mit viel Kraft öffnen. Kaum einen Fuß in diesen riesigen Raum gesetzt, schallt einem auch schon der Baustellen- und Arbeitslärm entgegen. „Dienstags und donnerstags ist hier immer viel los“, begrüßt Martin Menke seine Gäste. Er wirkt stolz, während er sich in dem sichtbar renovierten Gebäude umschaut. Und das darf er auch sein, schließlich ist er der Vorsitzende des Trägers „Haus der Vereine in der Alten Dreherei e.V.“, der sich für den Erhalt der alten Lokomotiv- und Wagenwerkstatt einsetzt.

Das Baudenkmal wird überwiegend von ehrenamtlichen Helfern saniert, die sich je nach Qualifizierungs-, Ausbildungs- und Fitnesstand einbringen. Menke und der zweite Vorsitzende des Vereins, Heinz-Wilhelm Brückner, koordinieren die Arbeiten. „Wir haben einen Monatsplan mit den anstehenden Aufgaben. Die Leute kommen und gehen, so wie sie Zeit haben. Jeder sucht sich eine Aufgabe, die dann abgearbeitet wird.“ Horst Wolfframm arbeitet gerade an der Werkbank. Er ist weit über 70 Jahre alt und verfügt als Metallfachmann über sehr wertvolle Kenntnisse. „Es wird ja immer schwerer jemanden zu finden, der das Dreherhandwerk noch beherrscht und alte Maschinen wie hier bedienen kann“, sagt Wolfframm mit Blick auf die eindrucksvolle historische Werkstatt.

Das Gebäude der Dreherei ist ein einzigartiger Hallenbau mit stolzen 90 Metern Länge. Im Jahr 1874 wurde die, für die damalige Rheinische Bahn neue und an den Bahnhof Mülheim-Speldorf angeschlossene, Werkstätte für Lokomotiven- und Wagenreparatur errichtet. Sie bestand aus einer Richthalle mit Schiebebühne, die es aktuell nicht mehr gibt, und einer mechanischen Werkstatt, der Dreherei.

Diese Lokrichthalle an der westlichen Seite der alten Dreherei soll bald wiederaufgebaut werden, und zwar aus Originalsteinen, die nie verloren gingen. Die Halle diente lange Zeit als Getreidelager der Bundesregierung. Im Kriegsfall hätte die Bevölkerung im Ruhrgebiet unter anderem von hier aus versorgt werden können. Vor 15 Jahren allerdings wurde sie, obwohl unter Denkmalschutz stehend, abgerissen. Am Aufbau der Lokrichthalle sind auch viele junge Menschen beteiligt. Keine Normalität, wenn von Denkmalschutz die Rede ist. Martin Menke schwärmt von der Kooperation mit der Hochschule Ruhr-West, die nur einen Steinwurf entfernt ist. Angehende Bauingenieure sammeln hier erste Erfahrungen.

Um 1950 arbeiteten auf diesem großen Gelände noch rund 2.000 Menschen jährlich an über 1.000 Dampfloks. Doch mit dem Ende der Dampflokära kam auch das Ende des Ausbesserungswerks Speldorf und so beschloss die Deutsche Bundesbahn im März 1959 seine Schließung. Daraufhin wurden die Gebäude unter Denkmalschutz gestellt und in Teilen von der Stadt genutzt, was jedoch nicht verhindern konnte, dass die Lokrichthalle im Jahr 2003 für eine geplante Bebauung des Geländes 2007 weichen musste. Auch der „Alten Dreherei“ drohte damit der Abriss.

Um das zu verhindern, schlossen sich Bahnliebhaber, Oldtimer-Fans, Geflügel- und Vogelfreunde sowie Modellbauer zusammen, um ein Projekt zur Renovierung der Halle ins Leben zu rufen und den Trägerverein „Haus der Vereine in der Alten Dreherei“ zu gründen. Nicht nur den Gründern sollten die Gebäude in Zukunft ein Zuhause bieten, sondern auch weiteren Vereinen.

In der obersten Etage der Alten Dreherei haben sich beispielsweise bereits Modellbauer eingerichtet. Hier wird von Hobbytüftlern auf geschätzten 600 Quadratmetern am Nachbau der unteren Ruhrtalbahn gearbeitet, die von Essen-Kettwig nach Mülheim-Styrum führte. Menke schaut auf einen Wandkalender: „Fast genau vor zehn Jahren hatten wir hier unseren ersten Arbeitstag mit den Ehrenamtlichen. Es sind bestimmt weit mehr als 100.000 Arbeitsstunden freiwillig geleistet worden. Nur das Nötigste wurde bisher an Fachfirmen vergeben, und auch Sachspenden haben geholfen.

Außerhalb der Halle liegen Bahngleise, und eine alte Lokomotive steht auch dort. Gedanken an Spielzeug-Eisenbahnen sowie Kindheitserinnerungen kommen hoch. Martin Menke lächelt, während er über den Bauzaun an der Grundstücksgrenze schaut: „Unser Nachbar hier ist die Ruhrbahn und wir planen gerade den Gleisanschluss!“ Wie bitte? Doch, richtig gehört. „Ziel ist es, unsere Gäste der Alten Dreherei zukünftig mit einer historischen Bahn bis in die Halle zu fahren“, klärt Menke auf. Nur noch wenige Meter fehlten, dann sei der Gleisanschluss gelungen. In der Halle selbst, erläutert Menke, seien die Schienen schon restauriert und fahrbereit.

Mittlerweile wird die Halle sogar für öffentliche Veranstaltungen freigegeben und es wurden Sozialräume geschaffen. Auch einen Fahrstuhl gibt es. In der Alten Dreherei finden Oldtimer-Events statt, es wird mit der historischen Straßenbahn gefahren, Halle und Verein beteiligen sich an der jährlichen Veranstaltung „Extraschicht“, bei der alte Industriegebäude in Szene gesetzt werden. Events wie eine Bonsaimesse, eine Kleintierschau, ein Boxturnier oder Model-Shootings fanden hier bereits statt. „Wir wollen keine großen Gagen oder Hallenmiete, aber Mitglied in unserem Verein sollte schon jeder sein, der bei uns ein Event durchführt“, erklärt Menke.

Doch im Herbst und im Winter ist es oft zu kalt. „Eine vernünftige Heizung können wir uns zurzeit noch nicht leisten. Allein das Verlegen eines Gasanschlusses in die Halle wird 68.000 Euro kosten. Das müssen wir aus Spenden finanzieren“, erklärt Martin Menke. „Aber wir hoffen auch auf weitere Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.“ Mindestens fünf weitere Jahre werden wohl noch vergehen, bis die Gebäude in dem Zustand sind, wie sie sein sollen. So beharrlich und emsig wie Menke und seine Mitstreiter sind, werden die sicher wie im Fluge vergehen und aus der Alten Dreherei ein noch schmuckeres Industriedenkmal machen, als es jetzt schon ist.

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Urlaub hinter Gittern: Das etwas andere Hotel in Petershagen

02.07.2018

Kekskrümel, verteilt durch die halbe Wohnung, legten eine verdächtige Spur bis ins Kinderzimmer. Doch wer war wirklich für den Süßigkeiten-Schmuggel verantwortlich? Das ließ sich beim besten Willen nicht mehr aufklären. Frank Jacobi, selbsternannter Vorsitzender des „Landgerichtes“ in Petershagen, fällt ein schnelles und salomonisches Urteil: Eine Nacht Knast für alle! Familie Cartus nimmt’s hin, ohne mit der Wimper zu zucken. Schließlich ist der Richterspruch nicht ganz ernst gemeint – sondern bildet den Auftakt für einen Ausflug der besonderen Art. Die vier Kamener haben sich für eine „Rast im Knast“ entschieden...

Foto: Jürgen Peperhowe

Kekskrümel, verteilt durch die halbe Wohnung, legten eine verdächtige Spur bis ins Kinderzimmer. Doch wer war wirklich für den Süßigkeiten-Schmuggel verantwortlich? Das ließ sich beim besten Willen nicht mehr aufklären. Frank Jacobi, selbsternannter Vorsitzender des „Landgerichtes“ in Petershagen, fällt ein schnelles und salomonisches Urteil: Eine Nacht Knast für alle! Familie Cartus nimmt’s hin, ohne mit der Wimper zu zucken. Schließlich ist der Richterspruch nicht ganz ernst gemeint – sondern bildet den Auftakt für einen Ausflug der besonderen Art. Die vier Kamener haben sich für eine „Rast im Knast“ entschieden.

Mal war die Parkuhr abgelaufen, mal hatte man ein paar Stundenkilometer zu viel auf dem Tacho. Derart kleine Sünden hat wohl jeder schon begangen. Aber zu einem Knast-Aufenthalt verdonnert zu werden – davon sind die allermeisten gottlob weit entfernt. So auch Jörg Cartus. Umso neugieriger ist der Familienvater darauf, wie es ist, hinter Gittern zu übernachten. Noch dazu ganz freiwillig. Schläft es sich hier besonders ruhig oder plagen einen Alpträume, wie fühlt sich eine Gefängnis-Pritsche statt weicher Daunen an? Gemeinsam mit Ehefrau Meike Moll und den beiden Töchtern Hannah (15) und Cosima (11) lässt er sich auf das kleine Abenteuer ein.

Hier buchen die Zellen-Insassen freiwillig
Das denkmalgeschützte Alte Amtsgericht von Petershagen ist die erste Adresse dafür. Aus ehemaligen Gefängniszellen ist mit finanzieller Unterstützung der NRW-Stiftung ein Bed & Breakfast der speziellen Art entstanden. Übernachten im Knasthotel – dieses Angebot gibt es bundesweit nur an ganz wenigen Orten, entsprechend gefragt und gut gebucht sind die Zellen von Petershagen. Zum Beispiel durch die vielen Urlauber, die entlang der Weser radeln oder das reiche Storchenvorkommen der Region bestaunen wollen.

Bevor Familie Cartus hinter Schwedischen Gardinen landet, staunen auch die vier nicht schlecht: über die attraktive und gut erhaltene Fachwerkfassade des alten Amtsgerichtes, die ein echtes Schmuckstück inmitten der beschaulichen Innenstadt von Petershagen darstellt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude errichtet. Der erste Weg führt die Knast-Gäste in den prächtigen, holzvertäfelten Gerichtssaal. „Heute nutzt vor allem das örtliche Standesamt diesen Raum für Eheschließungen – auch dabei geht es oft um lebenslänglich“, schmunzelt Olaf Glaser. Seit Mai 2018 betreibt er als Pächter die Gastronomie im Alten Amtsgericht und will bald mit „Dinner in the Dark“, einem Dunkelrestaurant, ein weiteres Highlight hinzufügen. Nicht mehr vorstellbar, dass das Gebäude zu zerfallen drohte – bis sich 1993 der Verein „Rast im Knast e.V.“ gründete, der seitdem alle Einnahmen in den Erhalt des Gebäudes investiert.

Lebenslang oder nur für eine Nacht?
Für die Familie geht es nun in den rückwärtigen Trakt des Gerichtes, zu den Gefängniszellen. Im Jahr 1913 wurde dieser Gebäudebereich fertiggestellt. Bis 1959 waren hier Langfinger und Co. inhaftiert. Danach war das Gefängnis nur noch an den Wochenenden geöffnet: für Jugendliche, die auffällig geworden waren und hier von samstags 15 Uhr bis montags 6 Uhr über ihren Unfug nachdenken konnten. 1978 war auch damit Schluss, das Gefängnis verwaiste – bis es jetzt endlich wieder neue, freiwillige Insassen bekommt.

Besser als auf Klassenfahrt
Bevor die vier Übernachtungsgäste ihr Quartier beziehen, haben sie sich aber noch neu einzukleiden. Mit dem blau-weiß-geringelten Anzug sind sie auf den ersten Blick als Knast-Insassen zu erkennen. Mit der Kluft wächst auch merklich die Spannung. Werden wir eingesperrt oder können wir selbst auf- und zuschließen? Wann müssen alle im Bett sein? Und wie sehen die Hotelzimmer – pardon: Zellen – wohl aus? Die Antwort: ziemlich ursprünglich und spartanisch. Unbehandelte Betonböden, dicke Türen, ein Etagenbett und ein quietschender Metallschrank – für eine Nacht reicht es allemal. Ein Fernsehgerät? Fehlanzeige. Und das Mobilfunknetz ist dank dicker Gefängniswände ziemlich ausgesperrt. „Wir finden das klasse, es ist einfach mal etwas anderes“, schildert Meike Moll. Und für Tochter Cosima steht direkt fest: „Die Betten hier sind sogar besser als auf der letzten Klassenfahrt...“

So ursprünglich die Übernachtung im Knast auch wirkt, so lassen doch einige Details ein Schmunzeln aufkommen. Ob wohl in jeder Gefängniszelle der Welt direkt neben der Tür ein „Fluchtplan“ hängt? Diese Fluchthilfe ist kein Scherz, sondern eine Notwendigkeit – Brandschutzbestimmungen gelten heute auch in historischen Gebäuden. Und noch ein Kuriosum: In Petershagen werden die Knasttüren nicht von außen, sondern ausschließlich von innen verriegelt. Offener Vollzug mal anders. „Die Außenriegel haben wir festgeschweißt, damit sich niemand einen blöden Scherz erlauben kann“, erklärt Olaf Glaser. Familie Cartus jedenfalls ist heilfroh, dass sie selbst über ihren „Hofgang“ bestimmen kann. So können sie ihre Häftlings-Freizeit nutzen, um das hauseigene Restaurant zu testen. Und am Abend gibt es noch Live-Musik vom Feinsten.

Geborgen hinter Gittern
Die Nacht verläuft angenehm ruhig, endet allerdings auch ziemlich abrupt mit dem frühen Sonnenaufgang. Die Storchenfamilie auf dem Dach des Knasts gehört eindeutig zu den Frühaufstehern. Und wie hat es sich geschlafen in einer echten Gefängniszelle? „Sehr, sehr gut“, sagen alle vier. Von Beklommenheit keine Spur, ganz im Gegenteil: „Ich habe mich sehr sicher und geborgen gefühlt“, berichtet Hannah Cartus. In jedem Fall macht die „gesiebte“ Luft hintern Gittern hungrig. Das üppige Frühstücksbüffet ist einfach zu verlockend – und hat ein Extra-Lob verdient. Jörg Cartus bestätigt: „Wir kommen gerne wieder!“ Denn schließlich, und das ist das Schönste an der Rast im Knast, kann jeder „Häftling“ seinen Entlassungstermin selbst bestimmen...

Schloss Drachenburg lässt sich jetzt per Audioguide erkunden

02.07.2018

Es ist ein Samstag, wie er im Wonnemonat Mai nicht schöner sein könnte. Blauer Himmel, die Sonne lacht, und ein leichter Wind spielt mit dem Kleid der Braut. Auf der Venusterrasse hat sich die Hochzeitsgesellschaft auf der Freitreppe zum Fototermin aufgestellt. Flankiert von zwei imposanten goldenen Hirschen. Im Hintergrund das mit Zinnen, Erkern und Türmchen überreich dekorierte Schloss, im Vordergrund die Parkanlage, die grüner, farbiger und gepflegter nicht sein könnte. So sieht sie aus, die Märchenkulisse für eine Traumhochzeit...

Foto: Werner Hünnekens

Es ist ein Samstag, wie er im Wonnemonat Mai nicht schöner sein könnte. Blauer Himmel, die Sonne lacht, und ein leichter Wind spielt mit dem Kleid der Braut. Auf der Venusterrasse hat sich die Hochzeitsgesellschaft auf der Freitreppe zum Fototermin aufgestellt. Flankiert von zwei imposanten goldenen Hirschen. Im Hintergrund das mit Zinnen, Erkern und Türmchen überreich dekorierte Schloss, im Vordergrund die Parkanlage, die grüner, farbiger und gepflegter nicht sein könnte. So sieht sie aus, die Märchenkulisse für eine Traumhochzeit.

Doch Träume und Märchen sind auf Schloss Drachenburg nicht für Frischvermählte reserviert. Und so gesellen sich zu der Festgesellschaft Besucher aus aller Welt, die das „Neuschwanstein am Rhein“ an diesem schönen Tag erkunden wollen. 200.000 davon kommen jedes Jahr.

Schloss Drachenburg liegt auf halber Höhe des meistbestiegenen Berg Europas – und zwar auf dem Drachenfels in Königswinter. Hier soll einst der Drachentöter und Nibelungenheld Siegfried die Bestie Fafnir erschlagen haben. Der britische Dichter Lord Byron und sein deutscher Kollege Heinrich Heine haben den sagenumwobenen Fels mit der Burgruine beschrieben und damit der Rheinromantik des 19. Jahrhunderts ein literarisches Denkmal gesetzt. Wer damals auf sich hielt, reiste an den Rhein oder baute gar eine Villa im Stil einer Burg hoch über dem Strom.

So auch der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammende Bonner Stephan von Sarter, der mit Spekulationen rund um den Suez-Kanal reich geworden war. Zwischen 1882 und 1884 ließ er in Rekordzeit sein Märchenschloss bauen. Mit seinem Stilmix ist Schloss Drachenburg ein Musterbeispiel für die Bauweise des Historismus. König Ludwig II., der Erbauer Neuschwansteins, wäre begeistert gewesen.

Dennoch hat von Sarter seine Fantasie-Ritterburg nie bewohnt. Nach seinem Tod 1902 hatte das Anwesen zunächst mehrere private Eigentümer, bevor es zur Internatsschule und unter den Nazis zur Kaderschmiede wurde. Ab 1953 war das Land Nordrhein-Westfalen Eigentümer des langsam verfallenden Ensembles, bis 1971 der Godesberger Textilfabrikant Paul Spinat für 500.000 D-Mark die Drachenburg kaufte, finanziert mit einem Bausparvertrag. Ihm ist es zu verdanken, dass das Juwel nicht der Abrissbirne zum Opfer fiel.

Spinat suchte eine Traumkulisse für seinen exzentrischen Lebensstil. Fuhr im goldfarbenen Rolls-Royce vor, kleidete sich in Fantasieuniformen und ließ in der Kunsthalle des Schlosses eine Freitreppe einbauen, die ins Nichts führte. Dort empfing er seine Gäste. Darunter auch Andy Warhol, der die Vorburg in einem seiner Werke verewigte. Spinat liebte die große Bühne und gab seinem staunenden Publikum „Konzerte“ auf einer Orgelattrappe. Und er nahm es beim Wiederaufbau des Schlosses nicht so ganz genau mit der historischen Vorlage. So ließ er beschädigte Malereien von dem Kölner Künstler Peter Tutzauer überarbeiten. Und der „war ganz offenkundig ein Kind der Hippie-Ära. So darf man sich nicht darüber wundern, wenn die Haartracht des edlen Recken Giselher im Nibelungensaal der Drachenburg mit Afrolook, Schnauzbart und Koteletten ein wenig an einen germanischen Jimi Hendrix erinnert.“

So jedenfalls kann man es auf der Homepage der NRW-Stiftung lesen, die 1989 Schloss Drachenburg übernahm. „Wenn wir geahnt hätten, was auf uns zukommt, wäre die Entscheidung vielleicht gegen den Kauf der Ruine für acht Millionen Mark gefallen“, sagte der damalige Präsident Jochen Borchert. Tatsächlich sind über 30 Millionen Euro in die Sanierung geflossen. Ziel war es, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Schloss Drachenburg ist zu einem Identifikationspunkt für die ganze Region geworden und spielt in der Top-Liga der Sehenswürdigkeiten in Nordrhein-Westfalen“, sagt Drachenburg-Geschäftsführer Joachim Odenthal.

Und was gibt es zu sehen? Die Schlossräume sind mit historischen Möbeln eingerichtet und geben einen Einblick in die hochherrschaftliche Wohnkultur des späten 19. Jahrhunderts. Beispielsweise im Ehrenfremdenappartement mit Eisbärfell als Bettvorleger und einem Bad mit schwindelerregender Aussicht auf den Rhein. Das Speisezimmer ist mit üppigen Schnitzereien und Jagdszenen ausgestattet, im Nibelungenzimmer prangen die Helden des Epos an der Wand und das Kneipzimmer (das „Trinkstübchen“) – Treffpunkt feuchtfröhlicher Herrenrunden – schmücken freizügige Bacchus-Darstellungen. Prunk und Pracht in allen Räumen, schöner Wohnen in gründerzeitlichem Ambiente. Und der Musiksaal mit der Orgel-Attrappe wird heute als Außenstelle des Standesamtes Königswinter genutzt.

Schloss Drachenburg hat sich in fast 130 Jahren immer wieder gewandelt. Und so wundert es nicht, dass sich die Besucher das Schloss seit diesem Jahr mit einem kostenlosen Audio-Guide, der „Lauschtour“-App, in sechs Sprachen erklären lassen können. Mit spannenden Infos zu jedem Raum. Und damit nicht genug. Schon bald will man eine 3-D-Simulation fürs Smartphone anbieten, die auch unzugängliche Bereiche erlebbar machen soll. Ob es sich dann überhaupt noch lohnt, zu Fuß, auf dem Rücken eines Esels oder per Zahnradbahn die Drachenburg zu besuchen? Für Odenthal ist das keine Frage. „Die neuen technischen Möglichkeiten machen Appetit, doch den Zauber der Romantik kann man nur vor Ort erleben.“ Das Brautpaar kann das sicher bestätigen.

Der Audioguide ist mit dem Suchstichwort „Lauschtour“ im Google Play Store und im App Store zu finden. In der App einfach über die Inhaltsliste bis Drachenburg scrollen oder über die Karte den Standort wählen. Weitere Informationen: www.drachenburg.de (Info/Aktuelles).

Jeder Tipper hilft dem Schloss!
Ob LOTTO 6aus49, Eurojackpot oder Rubbellos – als Deutschlands größter Lotterieveranstalter mit staatlichem Auftrag steht WestLotto seit 1955 für ein sicheres und seriöses Spiel. Aber WestLotto macht nicht nur die Tipper zu Gewinnern! Denn rund 40 Prozent der Spieleinsätze gehen an das Land NRW, das daraus Institutionen aus Denkmalschutz, Sport, Kunst und Kultur, Wohlfahrt und Naturschutz fördert. Davon profitiert auch Schloss Drachenburg in Königswinter, das über die NRW-Stiftung finanziell unterstützt wird. Im vergangenen Jahrzehnt sind auf diese Weise bereits mehr als 27 Milliarden Euro in Nordrhein-Westfalen ins Gemeinwohl geflossen, 2017 allein rund 628 Millionen Euro. Damit wird jeder Spieler bei WestLotto zum Naturschützer, Sportförderer, Wohlfahrtshelfer oder Denkmalschützer. Davon profitieren alle in NRW – auch Sie!

Ein besonderes Wasserschloss im Herzen des Münsterlandes

16.02.2018

Schloss Senden erhält Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt auch weiterhin Mittel für die Restaurierung des Wasserschlosses in Senden zur Verfügung. Zum Jahreswechsel gab es den neuesten Fördervertrag in Höhe von 130.000 Euro...

BU: Schloss Senden wird dank der Unterstützung
von WestLotto bereits seit mehreren Jahren durch
die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gefördert.

Frau Dr. Martina Fleßner vom Verein „Schloss Senden“ freute sich entsprechend, da das Geld für die Instandsetzung des 1719 erbauten Mannenhauses benötigt wird. Das inzwischen schiefstehende Gebäude soll jedoch nicht aufgerichtet, sondern in seiner jetzigen Position stabilisiert werden. Laut Einschätzung der Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Sigrid Karliczek geriet das Mannenhaus vermutlich deshalb in Schieflage, weil es Anfang des 18. Jahrhunderts als Neubau in den Bereich der ehemaligen Gräfte hinein gebaut wurde. Ein denkbar schlechter Untergrund für einen Bau. Weiterhin wurde für die Gründungspfähle kein Eichenholz verwendet, sondern das wenig geeignete Nadelholz. Bei den jetzt durchgeführten Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Pfähle sehr morsch sind. Folglich sei jetzt eine Bodenverbesserung und Tiefergründung mit gleichzeitiger Stabilisierung der Fundamente erforderlich. Dies ist ein aufwendiges Verfahren, dass auch vorherige Sicherungsmaßnahmen am Gebäude notwendig mache.

Das Wasserschloss in Senden liegt auf einer großen Insel, umgeben von einer breiten Gräfte und dem baumbestandenen ehemaligen Ringwall. Der nahe Fluss Stever speist den Wassergraben. Der älteste Teil der Anlage stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Anlage als Internat, Hotel und Restaurant. Nach 1990 stand das Objekt über 20 Jahre leer. Seit 2015 saniert der Förderverein das Schloss mit dem Ziel ein Tagungs- und Gästehaus sowie einen Kunst- und Kulturbetrieb einzurichten.

Das Wasserschloss ist eines der über 420 Projekte, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Bereits im Jahr 2016 hatte der Verein „Schloss Senden“ eine Zuwendung von 130.000 Euro durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz erhalten.

Schloss Türnich - Ein Ort für Visionen

31.05.2017
Severin von Hoensbroech hat ein Ziel, besser gesagt: eine Vision. Irgendwann soll das durch den Braunkohletagebau weitgehend zerstörte Schloss Türnich seiner Vorfahren wieder ein Ort für die Öffentlichkeit sein. Kein Museum. Das ist dem gelernten Schauspieler und Regisseur „zu retro“. Von Hoensbroech will das Schlossgelände zu einem Ort für die Zukunft machen. Zu einem Platz, an dem Menschen Natur nachhaltig begreifen. Daran arbeitet und dafür lebt der vierfache Familienvater seit vier Jahren, seit „mir das Ding hier irgendwie auf die Füße gefallen ist“...

Seite 1979 stand das Herrenhaus leer.
Jetzt wird das Gelände wieder peu à peu
hergerichtet. Fotohinweis: R.Sondermann

Ausflugsziel
Schon heute sind der große Landschaftspark und der Barockgarten ein beliebtes Ausflugsziel. Und wenn von Hoensbroech selbst bei Führungen den Besuchern erläutert, warum die Lindenallee einer gotischen Kapelle nachempfunden wurde und was sich hinter den geheimnisvollen Ornamenten, mystischen Zahlen und Symbolen in der Schlosskapelle verbirgt, macht er das auf seine ganz eigene humorige Art.

Stopp ein Muss
Im Schlosscafé genießen derweil Spaziergänger und Radfahrer bei einem Stück selbstgebackenem Apfelkuchen mit Obst aus biologischem Anbau oder bei einem deftigen Schlossbrot mit Rote-Bete-Butter die Sonne. Denn unterwegs auf dem Erft-Radweg, ist ein Stopp im Park von Schloss Türnich längst ein Muss. „Das ist so schön hier“, schwärmt einer der Sportler im Vorbeigehen, „da muss man gar nicht in die Schweiz fahren“. Severin von Hoensbroech hört das gern.

Die Geschichte von Schloss Türnich
An der Stelle eines Vorgängerbaues ließen die Herren von Rolshausen 1757 bis 1766 ein stattliches Herrenhaus errichten. Der zweigeschossige Bau und der vorgelagerte Wirtschaftshof auf hufeisenförmigem Grundriss ist umgeben von einem doppelten Grabensystem und einem Park. Schon 1850 wurde das Anwesen an die Grafen von und zu Hoensbroech, ein altes rheinisches Adelsgeschlecht, verkauft. Seit den 1950er Jahren senkte sich, bedingt durch den Braunkohleabbau, das Grundwasser um rund zwei Meter. Da das Schloss auf einer Tonlinse gebaut wurde, zog sich der Ton ohne Wasser zusammen, das gesamte Gebäude kippte. Seite 1979 stand das Herrenhaus deshalb leer und verfiel zusehends, die wertvollen Stuckarbeiten mussten mit Holzbalken gestützt werden, stählerne Zuganker verhinderten den Zusammenbruch des Herrenhauses.

Unterstützung
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte die Rettungs- und Sanierungsarbeiten an Schloss Türnich in den vergangenen Jahren bereits mehrfach. Für die Bauabschnitte an Herrenhaus und Kapelle stellte die Stiftung bisher rund eine halbe Million Euro zur Verfügung. Schloss Türnich gehört zu den 390 Projekten, die die DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Nordrhein-Westfalen #neuentdecken
Tourismus NRW macht in einer Serie derzeit Lust, das Land neu und wieder zu entdecken und stellt dafür besondere Menschen aus NRW in den Mittelpunkt. Sowohl im Internet unter www.dein-nrw.de/neuentdecken als auch im neuen Magazin von Tourismus NRW kann die Geschichte über den Grafen, seine Familie und sein Schloss nacherlebt werden. Das Magazin informiert außerdem über Naturerlebnisse in der Eifel, Wanderungen rund um das Hermannsdenkmal, Spitzenküche aus dem Bergischen Städtedreieck, Wellnessauszeiten, aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungshöhepunkte. Das Heft ist kostenlos und kann bestellt werden unter Tel.: 0211-91320-500 oder E-Mail: info@nrw-tourismus.de

Foto: Severin von Hoensbroech hat mit
Schloss Türnich noch viel vor.
Fotohinweis: R.Sondermann

Die Falkenburg aus "Dornröschen"-Schlaf erwacht

Fotohinweis: Die Gebäudestruktur der Hauptburg tritt heute wieder deutlich hervor. Foto: Th. Pogarell

26.04.2017
Manchmal muss man tief buddeln, um echte Schätze zu entdecken. So wie auf der Falkenburg, die nur dank archäologischer Ausgrabungen heute hoch oben in der Nähe von Detmold so prachtvoll erstrahlt. Der Ausblick von der hochmittelalterlichen Anlage ist überwältigend. In der Ferne grüßt Hermann der Cherusker vom Sockel seines Denkmals...

Fotohinweis: Die Gebäudestruktur der Hauptburg
tritt heute wieder deutlich hervor. Foto: Th. Pogarell

Familienbesitz
Bis heute befindet sich das Gelände der Falkenburg mit Umgebung im Besitz der Familie zur Lippe. Das amtierende Oberhaupt, Prinz Stephan zur Lippe, spielt bei den Bemühungen um Freilegung und Sanierung des historischen Stammsitzes eine zentrale Rolle. Doch die Falkenburg ist nicht nur für die Familiengeschichte nordwestdeutscher Adeliger von Bedeutung, sie verleiht einer ganzen Region das Gefühl von Heimat und Zugehörigkeit.

Lange Tradition
Um das verstehen zu können, hilft ein Blick auf die Geschichte dieser besonderen Landschaft. Der Kreis Lippe gehört heute zu Nordrhein-Westfalen. Historisch blickt das Land auf eine lange Tradition zurück. Über Jahrhunderte und durch viele historische Umbrüche hinweg konnte es seine territoriale Selbstständigkeit bewahren. Das änderte sich erst beim Aufbau der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg, als eine gestraffte föderale Struktur geschaffen wurde. Das ehemalige Fürstentum kam damals zu NRW. So fand neben dem Westfalenross und dem Rheinstrom auch die lippische Rose Eingang in das Landeswappen.

Aufkleber „Fürstentum Lippe“ ziert manches Auto
Das Bewusstsein einer eigenständigen und besonderen Geschichte ist in der Region verbreitet. Das hat auch mit der bis zum Ende des Kaiserreiches in Amt und Würden befindlichen und im Raum Detmold sehr präsenten Fürstenfamilie zur Lippe-Biesterfeld zu tun, die eine identitätsstiftende Wirkung für die Lipper besitzt, auch wenn die meisten längst überzeugte Republikaner sind. Der Aufkleber „Fürstentum Lippe“ befindet sich dennoch an manchen Autos des Kreises.

Zentraler Gründungsort
Spricht man vom Land Lippe und seinen Regenten, dann taucht die Falkenburg als zentraler Gründungsort auf. Von hier aus entfaltete sich im Hochmittelalter die Herrschaft des Hauses Lippe über die Region. Einer der Gefolgsmänner Heinrichs des Löwen, Bernhard II. zur Lippe, entschloss sich gegen Ende des 12. Jahrhunderts zum Bau eines starken und repräsentativen Regierungssitzes an einer wichtigen Handelsstraße, der gleichzeitig den benachbarten Bischöfen von Paderborn die Grenzen ihrer Befugnis signalisierte. Nach einer Reihe von Stadtgründungen zog sich die Dynastie zur Lippe Mitte des 14. Jahrhunderts von der Falkenburg zurück. Der Schwerpunkt der Herrschaft hatte sich von dort in Richtung Norden verlagert.

Verteidigungsanlagen
Auch verpachtet blieb die Falkenburg ein wichtiger Eckstein der lippischen Herrschaft. Die Verteidigungsanlagen rüstete man beim Aufkommen von Feuerwaffen entsprechend nach. Während der Soester Fehde wurde die Festung 1447 von böhmischen Söldnern im Auftrag des Erzbischofs von Köln belagert, konnte aber nicht erobert werden. Die Archäologen fanden einen unvollendeten Stollen für eine Sprengladung, den die Belagerer vorgetrieben hatten. Feuersbrünste, die ohne feindliche Einwirkung ausbrachen, schädigten den Ort zweimal massiv. 1523 gab der letzte Pächter der Falkenburg den Standort auf.

200-jähriger Dornröschen-Schlaf
Nach schleichendem Verfall gab Anfang des 19. Jahrhunderts die Fürstin Pauline die Burg als Steinbruch frei. Danach geriet das Gemäuer regelrecht in Vergessenheit. Vegetation überwucherte nach und nach die Ruine, so dass von der alten Burgherrlichkeit bald bis auf einen Bergfried-Überrest kaum etwas zu sehen war. Johannes Müller-Kissling, leitender Archäologe an der Ausgrabungsstätte Falkenburg, hält den rund 200-jährigen „Dornröschen-Schlaf“ der Falkenburg für einen Segen. So blieb die Burg nahezu unberührt im Boden und konnte in den vergangenen 13 Jahren praktisch „jungfräulich wieder ausgepackt werden“.

Anlage profitiert von Lotterie-Geldern
Heute lässt sich der Aufbau der mächtigen Burg wieder nachvollziehen – vom Zwinger über die Vorburg mit Brunnen bis zur Hauptburg mit Bergfried und Palas. Dass die Archäologen ihre Arbeit leisten konnten, ist unter anderem auch der Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und der NRW-Stiftung Natur Heimat Kultur zu verdanken. Während die DSD sich vor allem über Erträge aus der Lotterie GlücksSpirale und Spenden finanziert, erhält die NRW-Stiftung neben Beiträgen ihres Fördervereins vom Land NRW Gelder aus dem Topf der WestLotto-Abgaben für das Gemeinwohl. Auch die Besitzer der Falkenburg steuern erhebliche Summen zu Sanierung und Pflege bei. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren mehr als eine Million Euro in das Projekt investiert.

Führungen
Die Falkenburg kann auch besichtigt werden, allerdings nur bei öffentlichen Führungen und auf eigene Gefahr (es handelt sich schließlich um eine Grabungs- und Baustelle). Termine und Informationen gibt es im Internet unter www.falkenburg-lippe.de.

Warum der Kölner Dom eine Dauerbaustelle ist

26.01.2017

Der gotische Dauer-Patient

Die Hohe Domkirche Sankt Petrus – besser bekannt als der Kölner Dom – ist das Herzstück der Stadt Köln, Weltkulturerbe, Wahrzeichen und Touristenmagnet. Doch darüber hinaus ist das imposante Bauwerk auch eine Dauerbaustelle. Von den etwa 100 Mitarbeitern der Dombauhütte sind die meisten Handwerker…

Die Hohe Domkirche Sankt Petrus – besser bekannt als der Kölner Dom – ist das Herzstück der Stadt Köln, Weltkulturerbe, Wahrzeichen und Pilgerstätte für Touristen aus der ganzen Welt. Doch darüber hinaus ist das imposante Bauwerk auch eine Dauerbaustelle.

Von den etwa 100 Mitarbeitern der Kölner Dombauhütte sind die meisten Handwerker. Viele Steinmetze, figürlich arbeitende Bildhauer, Dachdecker, Glaser, Glasmaler und Gerüstbauer gehören ebenso dazu wie Kunsthistoriker und Archäologen. Jeder freie Platz wird genutzt für Baugerüste, Handwerkszeug, Bau- und Konservierungsmaterialien. Zwischen 80 und 100 Metern Höhe befindet sich am Nordturm die derzeit höchste Baustelle des Gebäudes. Die Steinmetze arbeiten auf von der Dombauhütte selbst installierten Hängegerüsten. Die letzten Meter sind nur über eine Leiter erreichbar. Die Arbeiter müssen schwindelfrei sein, während sie in unvorstellbarer Höhe die Baustelle erklimmen.

Ein Grund für diese aufwändigen Restaurierungen ist der gotische Baustil des Doms. Die Baumeister wollten damals die Kathedrale in möglichst viel Licht erstrahlen lassen. Daher wurden die Türme höher, Fenster größer und die Säulen so schmal wie möglich gebaut. Im Gegensatz zu massiven Bauten der Romanik, ist der gotische Baustil deutlich empfindlicher gegenüber der Witterung und das macht die Erhaltung des Doms Jahrhunderte nach der Fertigstellung zu einer großen Herausforderung.

Die Instandhaltung ist heute ein Mammutprojekt und benötigt finanzielle Mittel, Ressourcen und tatkräftige Hilfe. Damit die Kathedrale ihre alte Schönheit bewahrt, müssen enorme Summen investiert werden. Der Hauptfinanzier des Projekts ist der Zentral-Dombau-Verein zu Köln. Aktuell trägt der überkonfessionelle Verein rund 60 Prozent der anfallenden Kosten. Doch für das andauernde Projekt Kölner Dom wird dauerhafte finanzielle Unterstützung benötigt. Spieleinsätze von WestLotto tragen zur Erhaltung des Doms bei. Und das gilt nicht nur für Köln. Dombauvereine in ganz Nordrhein-Westfalen sind über das Land NRW an WestLotto-Erträgen beteiligt.

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