
Glücksbringer aus aller Welt: Der Glückscent
Einen Cent auf der Straße gefunden? Dann heißt es: schnell aufheben – er bringt Glück! Doch warum eigentlich? Und woher stammt der Glaube, dass ausgerechnet die kleinste Geldeinheit eine besondere Symbolkraft besitzt?
Glücksbringer mit langer Tradition
Der „Glückspfennig“ war früher weit verbreitet – heute ist er als „Glückscent“ bekannt. Möglicherweise basiert die Tradition auf dem sogenannten Tauftaler, der im 16. und 17. Jahrhundert als Geschenk zur Taufe üblich war. Auch der Weihgroschen, der an Stall- oder Haustüren befestigt wurde, um böse Geister fernzuhalten, könnte zur Entstehung des Glücksglaubens beigetragen haben.
Vom Glückspfennig zum Glückscent
Wie alt das Symbol des Glückspfennigs genau ist, bleibt ungewiss. Sicher ist aber: Pfennige selbst gibt es schon seit Karl dem Großen. Er bestimmte, dass ein karolingisches Pfund Silber genau 240 Münzen – „Denarius“ – ergeben sollte. Bereits damals sprach man im Althochdeutschen von „phenning“.
Mit der Einführung des Euro im Jahr 2002 wurde aus dem Pfennig der Cent. Besonders beliebt ist heute die slowenische 1-Cent-Münze mit Storchmotiv – sie gilt als Glücksbringer für Schwangere oder als symbolträchtiges Geschenk zur Geburt eines Kindes.
Glückscent aus Nordrhein-Westfalen?
Auch in NRW wurden einst Münzen geprägt. Im 18. Jahrhundert kamen preußische Pfennige aus Düsseldorf und Kleve. Heute tragen deutsche Euro- und Centstücke Buchstaben für ihre Prägeorte.
- A – Berlin
- D – München
- F – Stuttgart
- G – Karlsruhe
- J – Hamburg
Wer also einen Cent mit der Prägung „D“ in der Hand hält, hat keine Münze aus Düsseldorf – sondern aus München. Die Buchstaben wurden nicht nach den Stadtnamen gewählt, sondern in der Reihenfolge vergeben, in der die Münzprägestätten damals aufgelistet wurden – später wurden einige Buchstaben neu vergeben, wenn eine Prägestätte geschlossen oder ersetzt wurde, was das System heute oft willkürlich erscheinen lässt.
Pfennige mit echtem Sammlerwert
Wem der symbolische Wert nicht reicht, sollte sich auf die Suche nach ein paar echten Schätzen machen. Einige 1-Pfennig-Münzen sind besonders gefragt, weil sie aus besonderen Prägejahren stammen und in vergleichsweise geringer Stückzahl hergestellt wurden:
- Pfennige von 1948/49 mit der Aufschrift „Bank Deutscher Länder“: Gut erhaltene Exemplare bringen bis zu 50 Euro.
- 1-Pfennig-Münzen von 1967 (Prägeort G): Sammlerinnen und Sammler zahlen hier immerhin bis zu 20 Euro.
Das Sprichwort „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert“, trifft also in mancher Hinsicht wortwörtlich zu!
Glück zum Freirubbeln
Die kleinste Münze kann Großes bewirken. Und wenn Sie Ihren Glückscent auch einmal praktisch zum Einsatz bringen möchten, ist er das perfekte Hilfsmittel zum Aufrubbeln von WestLotto-Rubbellosen. Denn wer weiß? Vielleicht wartet das große Glück ja direkt unter der silbernen Beschichtung!