24. Juli 2023

WestLotto fordert Runden Tisch mit Politik, Wissenschaft und Gaming-Industrie

Selbstregulierung zu Lootboxen in Großbritannien verabschiedet

Aufklärung, Alterskontrollen, Warnhinweise, Forschung, Dialog zwischen Politik, Wissenschaft und Industrie: Die Gaming-Industrie in Großbritannien hat sich neue Regelungen für Lootboxen auferlegt – und dabei Punkte aufgenommen, die auch WestLotto in der Diskussion um glücksspielähnliche Elemente im Gaming seit langem fordert. „Es handelt sich zunächst zwar nur um eine Selbstverpflichtung der Anbieter – allerdings eng begleitet und beobachtet durch die Regierung. Da findet also der Austausch statt, den wir auch in Deutschland beim Thema Lootboxen dringend benötigen“, sagt Axel Weber. Der Unternehmenssprecher, bei WestLotto verantwortlich für Responsible Gaming, fordert deshalb einen Runden Tisch mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Industrie. „Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sich die Gaming-Industrie einer notwendigen öffentlichen Debatte nicht länger durch Verweigerung entzieht.“

Pressesprecher Axel Weber

Axel Weber, Unternehmenssprecher WestLotto und verantwortlich für Responsible Gaming bei Deutschlands größtem Lotterieanbieter.

Prävention und Forschung

In Großbritannien erarbeitete die Branchenvertretung UK Interctive Entertainment den elf Punkte umfassenden Plan im direkten Auftrag des britischen Ministeriums für Kultur, Medien und Sport. Mit den Regeln sollen der Umgang mit Lootboxen sicherer und verantwortungsvoller gestaltet und vor allem Minderjährige geschützt werden. „Auch WestLotto fordert kein komplettes Verbot von Lootboxen. Aber unsere gesellschaftliche Aufgabe muss es sein, Kinder und Jugendliche vor glücksspielähnlichen Elementen in Games zu schützen und zu verhindern, dass sie bereits im Jugendalter problematisches Spielverhalten ausprägen“, erklärt Axel Weber. Prävention im Jugendalter, so die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Forschung, förderten massiv den kontrollierten Umgang mit Glücksspiel im Erwachsenenalter. Dies müsse das gemeinsame Ziel aller legalen Glücksspielanbieter in Deutschland sein.

Zu den zentralen Forderungen WestLottos gehört auch weitere Forschung in Bezug auf versteckte Glücksspiele im Gaming. Ein Punkt, den auch der nun in Großbritannien verabschiedete Regelkatalog umfasst. Zudem sollen die neuen Grundsätze in Zusammenarbeit mit der britischen Regierung nach einem Jahr auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Im Januar hatte sich auch das EU-Parlament dafür ausgesprochen, dass einheitliche Regelungen für Lootboxen erarbeitet werden sollen. In Belgien beispielsweise sind Lootboxen in Computerspielen bereits verboten – in Deutschland fehlen bislang klare Regelungen. „Deshalb sollten wir diesen Vorstoß aus Großbritannien nun als Anlass nehmen, um in Deutschland weiter für den Jugendschutz sowie klare Regeln zu werben“, sagt Weber.