15. April 2024

Ein ganz besonderer Countdown – Sportiftungsstipendiatin Tjorven Schneider im Porträt

Als größter Sportförderer in Nordrhein-Westfalen stärkt WestLotto auch jungen Leistungssportlerinnen und -Sportlern den Rücken: Tjorven Schneider (Rudern), Frieda Echterhoff (Diskuswurf) und Antonia Schaller (Badminton) sind die drei von WestLotto geförderten NRW-Sportstiftungs-Stipendiaten 2023/24. Wir stellen Ihnen das Trio vor. Heute: Tjorven Schneider.

Tjorven Schneider

Ein bisschen olympisch wurde es für Tjorven Schneider dann doch noch in Paris. „Wir haben die Uhr gesehen, die den Countdown bis zu Beginn der Sommerspiele herunterzählt“, erzählt Schneider. „Es wäre ein Traum, das einmal mitzuerleben.“ Paris 2024 kommt tatsächlich noch ein bisschen früh für die 18-Jährige – aber als U19-Weltmeisterin hat sich die Ruderin ja auch gerade erst aufgemacht, die große Sportwelt zu erobern.

Noch ist alles eine Nummer kleiner als in der olympischen Welt. Als Schneider im vergangenen Sommer mit dem deutschen Doppel-Vierer ihren bislang größten Erfolg einfuhr, fanden die Wettbewerbe zwar auf der olympischen Regattastrecke im Stadion Vaire-sur-Marne statt, ansonsten übten auch die Organisatoren erst noch für den ganz großen Auftritt.

U23 als Sprungbrett

Tjorven SchneiderFür Schneider aber alles kein Problem: Sie weiß, was sie will – und das ist erstmal der erfolgreiche Übergang vom Nachwuchs in den Erwachsenenbereich. Die kommenden Jahre will und muss sie sich dafür im U23-Bereich beweisen. Die Boots-Zusammensetzungen im Nationalteam werden jedes Jahr neu ausgefahren, Schneiders großes Ziel für 2024: die WM in Kanada.

Auch ihr Studium der Biomedizinischen Technologie wird da etwas zurückstecken müssen, alle Klausuren wird sie nicht mitschreiben können. „Das ist mit dem Sport einfach nicht vereinbar. In der letzten Klausurenphase habe ich gemerkt, dass die Energie im Training einfach nicht so da war“, sagt Schneider. Umso dankbarer ist sie, dass Studium und Leistungssport miteinander vereinbar sind. Präsenzpflichten gibt es nur an den Labortagen und die Absprachen mit ihrer Professorin klappen gut, wenn mal wieder ein Trainingslager oder eine Wettkampfreise ansteht.

Wenn das Wetter schön ist und das Wasser glatt

Außerdem hilft ihr die Unterstützung durch die Sportstiftung NRW. „Was die Förderstrukturen in Nordrhein-Westfalen angeht, habe ich großes Glück“, sagt Schneider. Der Nachwuchs in anderen Bundesländern erhalte teils viel weniger Unterstützung. Und so verbringt Schneider bei sieben bis neun Trainingseinheiten in der Woche aktuell mindestens zweieinhalb Stunden täglich mit Training bei ihrem Verein RV Münster. Für sie immer auch eine Zeit, die sie mit Freundinnen und Freunden aus dem Sport verbringt. Zur Hochschule nach Hamm pendelt sie mit dem Zug, ihre „Arbeitstage“ dauern meist mehr als zehn Stunden.

Dass Rudern und das Training eine echte Qual sein können, erlebt auch Tjorven Schneider. „Aber wenn ein Rennen dann geschafft ist, denke ich: gerne wieder.“ Sie genießt es, so viel draußen zu sein, „wenn das Wetter schön und das Wasser glatt ist, macht es super viel Spaß“.  Und zum Glück weiß sie ja auch, warum sie sich für den anspruchsvollen Weg mit Studium und Leistungssport entschieden hat. Der Countdown für Los Angeles 2028 läuft schon.

Tjorven Stina Schneider
Rudern (RV Münster)
Studiert Biomedizinische Technologie an der Hochschule Hamm-Lippstadt

2022 Bronze bei der Juniorinnen-WM im Achter

2023 Gold bei Juniorinnen-WM im Doppelvierer

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