27. April 2022

„Für die Caritas in NRW ist die Beteiligung jedes Stimmberechtigten an der Wahl sehr wichtig“

Wählen gehen und sich auch dazu bekennen? Ist selbstverständlich und stärkt unsere Demokratie. Unter dem Motto „Ich bin NRWähler!“ bzw. „Ich bin NRWählerin!“ appelliert WestLotto deshalb an alle wahlberechtigten Menschen in Nordrhein-Westfalen, am 15. Mai zur Landtagswahl zu gehen. Unterstützt und getragen wird die Kampagne von zahlreichen gesellschaftlichen Trägern und Organisationen wie z.B. vom Landessportbund NRW, der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW oder aber auch der NRW-Stiftung und der Caritas. Markus Lahrmann ist Pressesprecher der Caritas in NRW – Diözesan-Caritasverbände Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn und erklärt im Interview, warum sich die Caritas aktiv zu „Ich bin NRWähler!“ bzw. „Ich bin NRWählerin!“ bekennt.

Ich bin NRWähler

Caritas im ursprünglichen christlichen Sinn bedeutet tatkräftige, hilfsbereite Liebe. Auch unser demokratisches System lebt vom Mitmachen. Welchen Stellenwert hat das Wählen für Sie und die Caritas in NRW?

Markus Lahrmann: Wählen ist wichtig! Jeder und jede Einzelne kann in einer Demokratie mitentscheiden, wer regiert. Ich habe die Freiheit mitzuentscheiden, wer politische Macht erhält und ausübt. Demokratie und Freiheit gehören zusammen. Aber sie funktionieren auf Dauer nur, wenn die Wählerinnen und Wähler ihre Verantwortung auch wahrnehmen. In der Demokratie ist die breite Bevölkerung der oberste Souverän des Staates. Für die Caritas in NRW ist die Beteiligung jedes Stimmberechtigten an der Wahl sehr wichtig, weil damit ein Beitrag zum Fortbestand unserer Demokratie, unseres Gemeinwesens, unseres Zusammenlebens geleistet wird.

Gibt es Themen, die Ihnen sowie Ihren Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen bei der Landtagswahl im Mai besonders unter den Nägeln brennen?

Soziale Themen sind besonders relevant für unser Zusammenleben in der Zukunft: Benachteiligte Jugendliche brauchen bessere Chancen für einen Berufseinstieg. Gesundheitsversorgung und Pflege dürfen nicht dem Kommerz geopfert werden. Kinderarmut ist ein Skandal – kein Kind verdient Armut! Alle Kinder brauchen gute Bildung – in der Kita, in der Schule, im Offenen Ganztag. Die Integration von Zugewanderten ist sinnvoll und nötig. Es braucht mehr bezahlbaren Wohnraum.

In der Pandemie wurde wieder einmal deutlich: Die Caritas und die anderen Verbände der freien Wohlfahrtspflege in NRW erfüllen wichtige Funktionen in unserem Sozialstaat. Was wünschen Sie sich in Zukunft von der Politik?

In den Diensten und Einrichtungen der Caritas spüren wir die Nöte der Menschen sehr früh. Politik sollte auf Warnsignale zu sozialen Missständen achten und hier mehr auf die Wohlfahrtsverbände hören – nicht erst, wenn die Probleme überhandnehmen oder die Katastrophe eingetreten ist. Soziale Prävention ist besser als ein Wohlfahrts-Reparaturverein. Soziale Politik kostet weniger für den Steuerzahler und bringt mehr für die Gesellschaft.

Sie möchten noch mehr Meinungen zur Kampagne lesen? Hier geht es zum Interview mit Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes NRW.